2. Juli 1999: Missoula, Montana

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Log:
  • Gefahrene Meilen seit Beginn
    (Washington D.C. - Missoula, Montana):    3'289,9 Meilen
  • Yellowstone Park - Missoula (nebenstehende Karte):
    • Total: 300.7 Meilen
    • Zeit: 24:50 h
    • Durchschnitt: 12,1 mph

Telefonischer Bericht von Mike, 2. Juli 1999:

  • Das Wetter ist besch..., es regnet, schneit und ist kalt. (Sie sind immer noch in recht grosser Höhe.)
  • Der Wind kommt immer noch von vorn!
  • Sie sind froh, aus den Nationalparks raus zu sein. Die Camper und Mobilhomes sollen für Velofahrende schlicht kriminell sein (schlimmer als Holländer bei uns). Es gab nur eins: Flucht in den Strassengraben...
  • Sie rechnen damit, Mitte Juli in Forence, Oregon, an der Westküste anzukommen. Mike plant, danach ein Stück Richtung Süden entlang der Küste zu fahren, anschliessend südostwärts, via Lake Tahoe Richtung Yosemite National Park, um dann schliesslich Richtung San Francisco zu radeln. (Martins Pläne sind mir nicht bekannt.)
Detailkarte 8: Montana
Martins Bericht vom 2. Juli 1999 (E-Mail):

"So waren wir also im Land der Cowboys, in Wyoming. Die Typen stehen wirklich krummbeinig mit Hueten, Cowboystiefeln und grossen Gurtschnallen laessig in der Bar oder am Pool-Table. Wie im Film. Seit der letzten Nachricht sind wir eigentlich immer in den Rockies gewesen (d.h. sind es immer noch, am 2. Juli in Missoula, Mt). Es begann mit zwei Paessen, einer etwa 3600 Meter (Continental Divide Nr. 1), und ging dann so weiter. Eine schoene Abwechslung nach den windigen, staubigen, heissen Ebenen von Kansas. Obwohl es hier ein bisschen waermer sein koennte, im Yellowstone hatten wir am morgen Eis auf dem Sattel, und am Nachmittag schneite es. Nur der Wind, das himmlische Kind ist uns treu geblieben, noch immer blaest er zu 2/3 von vorn, so dass einem die Graeslein am Strassenrand so lustig zuwinken. Und der Regen sorgt ab und zu fuer eine Umkleidepause.Landschaftlich sind wir durch sehr verschiedene Gebiete gefahren, tagelang durch karge Hochtaeler, aber auch durch sehr grosse Ebenen (so 50 Meilen), karge, windige Praerie.

Vor ein paar Tagen, nachdem wir in Montana eingetroffen sind, passierten wir einige 'Ghost-Cities' aus der Goldgraeberzeit, der wilde, wilde Westen. Erstaunlich ist, dass diese Gegend erst seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts von Weissen besiedelt ist. Sie sind schnell mit der Umgestaltung der Landschaft. Also, dieses Goldgraebernest (Virginia City, 800 Einwohner), auf etwa 7000 Fuss, hatte um 1870 30000 Einwohner, die nach Gold buddelten oder sich gegenseitig umbrachten, gibt lustige Stories. Anfangs dieses Jahrhundert haben sie mit riesigen Maschinen die ganze 'Schlucht' (Alder Gulch) umgegraben, den ganzen Kiesboden durchsucht.Spaeter dann sind wir nach Butte und Anaconda gefahren. Dort sind die Berge wegen dem Kupfer abgebaut worden, bis ca. 1960. Einmal sind wir an einem ca. 100 Meter hohen, 1 Meile im Quadrat messenden Schlackenberg (Abraum) vorbeigefahren. (Anaconda ist ja wohl auch aus Chile ein Begriff, der Konzern war massgeblich am Putsch gegen Allende beteiligt). Aber weiter ging die Reise, durch weitere Goldtaeler, Bergseen, Skigebiete. Was einem schon umwirft, ist der Platz, den die Amis haben, Meilenweite, unberuerte Bergtaeler, aber entsprechen ist leider auch der Umgang mit der Natur, Strassen, Skiliftschneisen etc. werden einfach mit riesigen Maschinen in die Berge gefraest."

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